Mit Rostlöser hat alles angefangen – Albert Berner stellt sein Unternehmen vor

von | 27. April 2014

Albert Berner. Von der Metzgerlehre zum global agierenden Unternehmer: Eine Traumkarriere, wie man sie sich sonst nur aus Amerika vorstellen mag. Welt-Unternehmen sind also nicht nur im Silicon Valley aus Garagen hervorgewachsen, sondern auch im Kochertal. Und Albert Berner ist als Mensch und Unternehmer dennoch auf dem Boden geblieben, eben hier in Künzelsau. So hat er es sich nicht nehmen lassen, vor Schülern und Azubis der Kaufmännischen Schule Künzelsau zu berichten, wie er seit 1957 mit 3000 DM Startkapital begonnen und sein Unternehmen seither zur Berner-Gruppe mit 60 über die Welt verteilten Unternehmen ausgebaut hat. Mit einem Molybdänsulfid-Rostlöser hat er den Durchbruch geschafft – ein geniales Produkt. Das lange erträumte Konkurrenzprodukt „Caramba“ mit seinem genialen Produktnamen, damals als Gassenhauer in aller Munde, hat er gerade von Aral erst zugekauft. Damit hat er sich einen persönlichen Traum erfüllt. Wie sein Wettbewerber auf der anderen Seite des Tales – dem er bei unterschiedlicher Firmen-„Philosophie“ in gesunder Konkurrenz, aber tolerant und in gegenseitigem Respekt begegnet – beliefert Berner das Handwerk, speziell das KFZ-Handwerk nach ausgetüftelten Konzepten, vertreibt aber genauso über Katalogversand Schutz- und Berufskleidung, Westernartikel, komplette Büro- und Betriebseinrichtungen, insgesamt ein Sortiment von weit über 60.000 Artikeln. Im Familienunternehmen hat Albert Berner streng darauf geachtet, seine Kinder in Fremdunternehmen eigene Erfahrungen sammeln zu lassen, was sie heute befähigt, im eigenen Haus Führungsaufgaben zu übernehmen.

Bei einer solchen Erfolgsgeschichte sind natürlich Ehrungen nicht ausgeblieben, zum Beispiel seine Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion in Frankreich für sein Engagement um Behinderte im Betrieb. In seiner Autobiographie „Mein Weg – mein Leben“ lässt sich im Einzelnen nachlesen, wie Albert Berner seine Vorstellungen Zug um Zug umgesetzt hat. Mit Anekdotischem schloss er seinen Vortrag, dem auch viele seiner Azubis lauschten, die an der Kaufmännischen Schule Künzelsau im dualen System ausgebildet werden. Albert Berner ist als Sponsor im kulturellen und sportlichen Bereich tätig. Zwar spielt er heute selbst nicht mehr Fußball, sondern hat Freude am Golfen gefunden. Über alles stellt er aber, seinen Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz bieten zu können, gute Perspektiven auf die Zukunft und dabei ein Betriebsklima, in dem sich alle wohlfühlen können. Seine Mitarbeiter sollen sich weiterentwickeln, um Führungsaufgaben übernehmen zu können. Was er sich noch wünscht: Es sollte ein Lehrstuhl für Direktvermarktung eingerichtet werden, und dafür hat er die FH Heilbronn mit ihrer Zweigsstelle Schwäbisch Hall im Visier.

Dr. Hans Hagdorn