LogiMAT 2017

von | 7. April 2017

Von Benjamin Frank und Tobias Schmidgall.

Mehrere Klassen zur Fachkraft für Lagerlogistik haben die Logistikmesse LogiMAT in Stuttgart besucht.

Hier durften wir einige Neuerungen im Bereich der Logistik kennen lernen. Viele Anwender bemängeln das umständliche Einfädeln der teilweise acht Meter langen Gurte in die Spannratschen. Deshalb gibt es jetzt eine Ratsche, bei der sich eine Seite öffnen und der Gurt einlegen lässt. Dann schließt man die Ratsche und spannt nur noch die letzten Zentimeter – das spart erheblich Zeit. Ein weiteres Problem ist der häufige Diebstahl von Spanngurten. Um es den Dieben schwerer zu machen und die Verlustquote einzudämmen, ist eine Ratsche im Programm, bei der sich der Griff nach dem Spannen abnehmen lässt. So wird der Spanngurt für Diebe unattraktiv, der Spediteur muss nicht ständig neue Spannmittel kaufen und spart Geld. Sparen lässt sich auch mit den neuen Gurten mit einer sehr robusten Ummantelung. Bislang scheuerten vor allem raue Güter wie Betonteile die Gurte relativ schnell durch oder verursachten Schnitte im Gurt. Die neue Ummantelung ist widerstandsfähig, kann nicht verrutschen, überträgt die volle Spannkraft und ist vor allem nicht viel dicker als ein herkömmlicher Gurt.

Ebenfalls aus äußerst robusten Hightech-Fasern bestehen die textilen Zurrgurte, die als Ersatz für schwere Spannketten entwickelt wurden. Die eingesetzten Fasern weisen eine Dehnung von weniger als einem Prozent auf und stehen auch in Sachen Festigkeit einer Stahlkette in nichts nach. In Fahrversuchen konnte nachgewiesen werden, dass die Fasern halten. Die Gurte sind deutlich leichter als Stahl, allerdings auch teurer. Es erscheint uns aber dennoch sicher, dass Gurte aus modernen Materialien sich in Zukunft weiter verbreiten werden. Ebenso wie die mit Paketdiensten entwickelten Ladungssicherungsnetze, bei denen die über Kreuz liegenden Gurte nicht mehr genäht, sondern direkt verwoben sind. Das macht die Netze noch robuster auch bei großen Netzflächen. In Zukunft werden wohl auch die seitlichen Einstecklatten durch Netze ersetzt werden. Entsprechende Prototypen laufen bereits in Versuchen bei zwei Speditionen und verschiedene Prüforganisationen sind derzeit mit Tests beschäftigt.