Für 4 Monate während der Ausbildung nach Madrid!

von | 24. Juli 2020
v. l. n. r.: Patrick Wagner (Abteilungsleiter Duale Bildungsgänge); Julian Baumann (Auszubildender ebm-papst), Katharina Römer (Koordinatorin internationale Projekte), Gerald Bollgönn (Schulleiter)

Julian Baumann aus der Klasse 2I2/2I1W der Kaufmännischen Schule Künzelsau und des Unternehmens ebmpapst aus Mulfingen hat im Schuljahr 2019/2020 einen Teil seiner Daualen Ausbildung zum Industriekaufmann in Madrid absolviert. Von Oktober 2019 bis Februar 2020 lebte und arbeitete er in der spanischen Hauptstadt. Die ersten beiden Monate seines Aufenthalts besuchte er die deutsche Auslandsberufsschule FEDA Madrid (Formación Empresarial Dual Alemana) und hat sich dort sofort wohlgefühlt:

„Durch die kleinen Klassen an der FEDA Madrid mit nur 10 Schülern, war es ein angenehmes und lockeres Arbeitsklima, bei dem man sich gut konzentrieren konnte. Aufgrund der geringen Schüleranzahl hatten die Lehrer die Möglichkeit gezielt auf Bedürfnisse einzelner Schüler einzugehen. Die Unterrichtssprache war in jedem Fach Deutsch, ebenso die Klassenarbeiten, bis auf den Informatikunterricht, dieser wurde komplett auf Spanisch geführt. (…) Die Schule nutzte sehr moderne Lernmethoden. Durch Gruppenarbeiten und interaktive Tafeln blieb der Unterricht spannend und lies einen aufmerksam am Unterricht teilnehmen. Außerdem war es sehr beeindruckend, dass alle Schüler sehr gut Spanisch und Deutsch sprachen, nicht nur die, die bilingual aufgewachsen sind.“

 

Nach der Weihnachtspause begann der praktische Teil des Auslandsaufenthaltes in der Tochtergesellschaft seines Ausbildungsbetriebs ebmpapst Ibérica S.L. und Julian Baumann hatte die Gelegenheit das spanische Arbeitsleben und die spanische Arbeitskultur kennenzulernen:

„Es war anfangs schwer alle Arbeitsaufträge und Erklärungen zu verstehen, da die Mitarbeiter nur spanisch mit mir reden durften. Sie haben sich in der Tochtergesellschaft dennoch die Zeit genommen und alles genau erklärt, sodass ich jeden Tag vieles dazugelernt und immer mehr verstanden habe. Die Arbeitszeiten sind ähnlich zu denen in Deutschland, wobei die Pausenzeiten sehr unterschiedlich sind: man beginnt um 8:00 Uhr und geht um ca. 17:00 Uhr. Durch das späte Abendessen in der spanischen Kultur fand die Pause erst von 13:45 bis 14:30 Uhr statt.

Durch die Möglichkeit, die mir ebmpapst bot, einen Spanisch-Abendkurs zu besuchen, der zweimal die Woche stattfand erstreckte sich mein Tag dann oft von 6:30 bis 21:00 Uhr. Es waren lange Tage, an denen ich jedoch sehr viel mitnehmen konnte und die sich auf jeden Fall gelohnt haben.“

 

Neben Schule und Arbeit nutzte Julian Baumann auch die vielen kulturellen Highligths und Freizeitangebote, die Madrid zu bieten hat. Er wurde sogar Mitglied einer Fußballmannschaft und kämpfte so jeden Sonntag in einer Hobbyliga um Punkte. An den freien Tagen besuchte er viele Städte Spaniens und ist dadurch zu einerm versierten Spanienkenner geworden:

„Auf die Frage „Würdest du es wieder machen?“, müsste ich nicht mal mit der Wimper zucken, bevor ich sie mit „Ja“ beantworten würde!

Das Projekt war trotz des spontanen Zustandekommens von der Schule und meinem Unternehmen sehr gut organisiert und hat mich nicht nur sprachlich, sondern auch menschlich um einiges weitergebracht. Durch die vielen verschiedenen Kulturen und das selbstständige Leben habe ich viele neue Eindrücke sammeln dürfen. Mit Problemen und sprachlichen Barrieren hatte man zwar zu kämpfen, aber jedes Mal wurden Lösungen gefunden und man ist an jedem Problem gewachsen!

Da mir die Kultur, das Leben und die Sprache in Spanien sehr gut gefällt und ich gemerkt habe, welche Möglichkeiten man mit verschiedenen Sprachen hat, bin ich auch weiterhin dabei fleißig Spanisch zu lernen und hoffe, dass auch andere diese Erfahrung und diese Eindrücke sammeln dürfen.

An dieser Stelle nochmal ein riesen Dankeschön an mein Ausbildungsbetrieb ebmpapst und an das Auslandsteam der Kaufmännischen Schule Künzelsau für diese einmalige Chance und das Vertrauen, das mir geschenkt wurde!“

 

Ab dem Schuljahr 2020/2021 wird es neben Industriekaufleuten auch Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung möglich sein, im Rahmen eines von Erasmus+ geförderten Projektes einen Teil ihrer dualen Ausbildung an einer der deutschen Berufsschulen in Barcelona oder Madrid zu absolvieren.

Ziel der Schule ist es, jedem motivierten Auszubildenden und jedem Unternehmen zu ermöglichen, Teil des deutsch-spanischen Projektes der internationalen Ausbildung zu werden und die Attraktivität der Dualen Ausbildung mit diesem Leuchtturmprojekt zu steigern.

 

Für Rückfragen stehen Ihnen Herr Wagner und Frau Römer (Auslandsteam der Schule) sowie Julian Baumann von ebmpapst allen Interessierten gerne zur Verfügung.

Beitrag von Julian Baumann, Katharina Römer und Patrick Wagner

 

Impressionen:

Abschied an der Berufsschule

 

FEDA Madrid –

Unterricht in einem historischen Gebäude

Julian Baumann und sein Team bei

ebmpapst Ibérica S.L.

Toni Kroos oder Julian Baumann – ´

Wer ist der bessere Fußballspieler in Madrid?

Spanische Leckereien als

kulinarische Abwechslung vom heimischen Essen

Die Industrieklasse von Julian in Madrid