Falschgeldschulung mit der Deutschen Bundesbank

von | 17. Oktober 2022

Sicherheit wird im deutschen Bargeldkreislauf großgeschrieben. Aus diesem Grund waren Eva Küppers und Andreas Hanner von der Filiale Stuttgart der Deutschen Bundesbank zu Gast an der Kaufmännischen Schule in Künzelsau, um den angehenden Verkäufer*innen, den Kaufleuten im Einzelhandel sowie den Kaufleuten im Büromanagement den Unterschied zwischen echten und falschen Banknoten näherzubringen.

Zunächst wurde den Auszubildenden erklärt, wie Falschgeld überhaupt in den Bargeldkreislauf gelangen kann. Das Falschgeld kann der Kunde im Einzelhandel im schlimmsten Fall als Rückgeld erhalten. Wird dies entdeckt, wird es der Polizei übergeben und an die Bundesbank weitergeleitet. Häufig wird auch beim Verkauf über Kleinanzeigen mit Bargeld bezahlt. Daher können viele Menschen mit Falschgeld in Kontakt kommen. Falschgeld herzustellen bzw. in Verkehr zu bringen ist eine Straftat. 2015 gab es einen Höchststand an Banknotenfälschungen. Fünfziger und Zwanziger werden relativ häufig gefälscht. Fälschungen werden vom Einzelhandel, den Banken und der Bundesbank „aufgehalten“.

Anschließend beschäftigten sich die Schüler und Schülerinnen mit den Merkmalen, anhand derer ein echter Geldschein von einer Fälschung unterschieden werden kann: Wasserzeichen, Folienstreifen, Hologramm, Sicherheitsfaden. Durch den mit hohem Druck aufgetragenen Farbauftrag soll darüber hinaus die Echtheit eines Scheins auch fühlbar sein.

Um falsches Geld zu minimieren, wurden in den letzten Jahren immer wieder neue Sicherheitsmerkmale eingeführt und automatisierte Kontrollen der Geldscheine vorgenommen. Die Verwendung von veredelten Baumwollfasern als Grundmaterial für die Wasserzeichen der Geldscheine ist eine wichtige Schutzmaßnahme, da Wasserzeichen viel schwieriger fälschbar sind.

Danach folgte die praktische Schulung der jungen Leute, die viel mit Bargeld umgehen müssen: Die Auszubildenden untersuchten Banknoten aufgrund ihrer Sicherheitsmerkmale und fühlbaren Struktur auf ihre Echtheit hin.

Als letzte Banknotenserie wurde die Europaserie produziert, die mit unterschiedlichen fiktiven Gebäudestilen ausgestattet ist. Dabei wurden auch die Verbesserungen von der ersten Serie der Scheine im Vergleich zur neueren Europa-Serie deutlich. Falls sich die Banknote als auffällig erwies, musste ein Detailtest durchgeführt werden und sie wurde auch mit UV-Licht überprüft, bei dem bestimmte Teile der Banknote fluoreszieren.

Doch wie verhält man sich richtig, wenn man an der Kasse einen falschen Geldschein erkennt? Eva Küppers wies die Schüler an, sich niemals selbst zu gefährden, damit eine solche Situation auf keinen Fall eskaliert. Es gilt immer: Ruhe bewahren und lieber einen Ansprechpartner rufen und falls möglich, die Kontaktdaten des Kunden aufnehmen. Auf jeden Fall sollte man dann die Polizei einschalten und eventuelle Aufzeichnungen und Bilder der Überwachungs-kamera für die Polizei sichern.

Abschließend wurden noch Hilfsmittel und Geräte zur Falschgelderkennung vorgestellt, damit bei den angehenden Verkäufern und Verkäuferinnen, Kaufleuten im Einzelhandel sowie für Büromanagement Falschmünzer an der Kasse in Zukunft keine Chance mehr haben.