„Wilde Bühne“: Theaterstück als Suchtprävention

von | 25. Oktober 2022

Fünf Schauspieler*innen der Theatergruppe Wilde Bühne e.V. aus Stuttgart schafften es trotz der nüchternen Umgebung in der Turnhalle durch geschicktes Einbeziehen des Publikums innerhalb kürzester Zeit das Interesse der Schüler*innen am Thema Suchtprävention zu wecken.

Die Zuschauer*innen beteiligten sich wie Theaterprofis am Warm-up. Sie bekamen die Aufgabe, sich untereinander wie im Kollegium oder im Freundeskreis zu begrüßen. Sie stellten Standbilder zu verschiedenen Situationen und positiven bzw. negativen Gefühlen. Einige aus dem Publikum waren sogar bereit, mit auf die Bühne zu gehen und spontan bei verschiedenen Szenen mitzuwirken, bei denen es um Opfer im Netz, Haschischkonsum bei einer Schulfahrt oder Besorgen von verbotenen Pillen ging.  Bei einem Mini-Drama wurde überlegt, wie Betroffene und Außenstehende reagieren und helfen können, um zwei Jugendliche vom Drogenkonsum abzubringen. Die „Laienschauspieler*innen“ aus verschiedenen Klassen ließen sich dabei sehr spontan kreative Lösungen einfallen.

Nach den Szenen erzählten die Schauspieler*innen, die früher selbst drogenabhängig waren, von ihren Erfahrungen und dem Weg, die Sucht zu überwinden: „Man belügt sich gerne selbst und glaubt, von den Drogen nicht abhängig zu sein.“ „Der Druck muss da sein, dass man aufhört. Bei mir war es erst so weit, als Freunde, Freundin und Job weg waren.“ „Um von der Sucht loszukommen, musst du die Ursachen suchen, warum du Drogen nimmst.“

Zwei Polizeibeamt*innen sprachen anschließend über die rechtlichen Konsequenzen des Drogenkonsums und appellierten an das Lehrerkollegium und die Schüler*Innen, bei Vorkommnissen diese in der Klasse zu besprechen und sich Hilfe bei der Schulsozialarbeit und bei der Polizei zu holen.

Bericht von Angela von Reventlow