Unsere Schule ist eine Fairtrade-School!

von | 12. Oktober 2015

 

Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung überreichte Maria Gießmann von der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit aus Stuttgart dem Fairtrade-Schoolteam das Zeritifikat “Fairtrade-School”.

Zum Auftakt der Feier begeisterte eine Gruppe von jungen Asylbewerbern aus Künzelsau die zahlreichen Gäste mit rhythmischen Trommelklängen, Tanz und Gesang.

Schulleiter Gerald Bollgönn würdigte in seiner Ansprache  das Fairtrade-School-Team, das zielorientiert auf diesen Tag hingearbeitet habe. Den Anfang bildete die Idee und die Initiative von Frau Paatz. Sie ist im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Firma Bürkert für unsere Juniorfirma Juniortrade Künzelsau GmbH tätig und engagiert sich schon seit längerem für den fairen Handel. Umgesetzt wurde die Idee im Team, zu dem neben Frau Paatz die beiden für die Juniorfirma verantwortlichen Lehrerinnen Frau Huber und Frau Krause sowie die Auszubildenden Melanie Doktor und Efraxia Kirmpitsa gehören. Herr Bollgönn betonte, die mit dem Fairtrade-Gedanken verbundene Vision der Gerechtigkeit entspreche unserem Leitbild und betone die althergebrachte Kaufmannstugend, nachhaltig und ehrbar zu wirtschaften.

Der Dezernent für Finanzen, Kreisschulen und Technik, Helmut Kercher, erinnerte die Zuhörer an die vielen Flüchtlinge, die zurzeit zu uns kommen. Ein Grund sei neben anderen die ungerechte Entlohnung in vielen Ländern der Dritten Welt. Der faire Handel sei eine Möglichkeit dies zu verändern und bessere Lebensverhältnisse zu schaffen. Stimmig sei, wenn eine kaufmännische Schule dieses Thema betreibe, denn Schülerinnen und Schüler seien die Kaufleute und Konsumenten von morgen.

Auch Bürgermeister Stefan Neumann zeigte sich in seinem Grußwort erfreut über das Engagement der Schule, das sich sehr gut in die Ziele der Fairtrade-Stadt Künzelsau einfüge. Er äußerte die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit der Steuerungsgruppe der Stadt mit dem Fairtrade-School-Team.

Im Anschluss daran erfuhren die Zuhörer in einer aufschlussreichen und gekonnt präsentierten Darbietung von Melanie Doktor und Efraxia Kirmpitsa die Grundgedanken des fairen Handels. Sie erläuterten, dass dieser auf den Säulen der Ökonomie, der Ökologie und der Gerechtigkeit ruhe. Ein Grundprinzip sei der kostendeckende Mindestpreis für landwirtschaftliche Produkte wie Kaffee, Tee, Bananen, der ein Sicherheitsnetz für die Existenz der Produzenten biete. Er mache die meist zu Genossenschaften zusammengeschlossenen Kleinbauern unabhängig von Ernteausfällen, stabilisiere somit das Einkommen und schaffe die Möglichkeit für zukunftsträchtige Investitionen z.B. in Bildung. Mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten könnten wir als Konsumenten zu einer besseren Entwicklung in den Ländern der Dritten Welt beitragen.

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Überreichung des Zertifikats “Fairtrade-School” an die Mitglieder des Fairtrade-Schoolteams. Frau Gießmann lobte sie für ihr zügiges Arbeiten. Vierzig Schulen hätten bisher die Zertifizierung beantragt. “Sie sind die 22. Schule, die das Ziel erreicht hat”, äußerte sie anerkennend.

Nachdem die Zuhörer sich noch einmal vom Auftritt der Trommelgruppe mitreißen lassen hatten, konnte man auf einem “Marktplatz” im Schulhaus leckere Fairtrade-Produkte verkosten und sich an  mit Sachwissen gestalteten Plakaten der Wirtschafts- und Berufskolleg I-Schüler informieren und sich darüber. Und es geht weiter: Die beiden ersten Klassen der Wirtschaftsschule befinden sich derzeit im Gründungsprozess einer Fairtrade-Übungsfirma. Sie werden dabei von ihrer Patenfirma, dem Weltladen in Künzelsau betreut, der von der Caritas Heilbronn-Hohenlohe getragen wird.