Besichtigung der Wasserstoff-Insel der Netze BW in Öhringen

von | 26. Juli 2022

„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern“, schrieb schon 1870 Jules Verne im Buch „Die geheimnisvolle Insel“.

Unter diesem Motto besichtigten angehende Kaufleute für Büromanagement die Wasserstoff-Insel in Öhringen. Mit diesem deutschlandweit einzigartigen Pilotprojekt, das ab Oktober auch private Haushalte integrieren will, wird die Beimischung von bis zu 30 Prozent klimaschonenden Wasserstoffs ins bestehende Erdgasnetz erprobt.

In einem Vortrag erläuterte Kommunalberater Lars Ehrenfeld den Schüler*innen zunächst das Konzept dieses Modellprojekts. Wetterbedingt seien erneuerbare Energiequellen starken Schwankungen unterworfen. Könne der Strom in Phasen hoher Produktion nicht direkt verbraucht oder weiterverteilt werden, führe das zu Abschaltungen von Wind- und Photovoltaikanlagen. Dem möchte die Netze BW mit der Technologie „Power-to-Gas“ gegensteuern. Kernprozess sei die sogenannte Elektrolyse. Durch einen Elektrolyseur werde mit einem Wirkungsgrad vom momentan ca. 60 – 80 % aus Strom Wasserstoff. Und durch die Einspeisung dieses Wasserstoffs ins Erdgasnetz lasse sich die durch Photovoltaik- oder Windkraftanlagen generierte Energie über längere Zeiträume speichern. Zukünftig könnten bis zu 100 % Wasserstoff in den Erdgasnetzen gespeichert und transportiert werden.

Die anschließende Führung über das Außengelände zeigte, dass das Projekt technisch funktioniert. Auch für die Fragen nahm sich Herr Ehrenfeld viel Zeit.